"Geschichtstour" zwischen Krumbach, Balzhausen und Ursberg

leicht
35,1 km
2:24 h
205 m
206 m
599 m
498 m
Rund-Tour

Radfahren E-Bike Touren

Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Startpunkt

Krumbach, Mindelheimer Straße

Zielpunkt

Krumbach, Mindelheimer Straße

Über 900 Jahre Geschichte von Kloster Ursberg und Dominikus-Ringeisen-Werk, die Grabstätte von Dominikus Ringeisen (1835 bis 1904) und ein besonderer Kreuzweg bei Balzhausen: Das ist eine Auswahl der Höhepunkte bei dieser rund 35 Kilometer langen Radtour, die in Krumbach startet.

Dominikus Ringeisen (1835 bis 1904) ist sozusagen der Urvater des heutigen Ursberger Dominikus-Ringeien-Werks, der größten Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Süddeutschland. Ursberg und seine Geschichte sind ein maßgebliches Highlight dieser Fahrt, die meist über gute Rad-, Feld- und Waldwege führt.

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Karte

"Geschichtstour" zwischen Krumbach, Balzhausen und Ursberg

86381 Krumbach
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Details
Die Tour beginnt im Krumbacher Süden, auf dem Kammeltalradweg fahren wir nach Aletshausen. Wir überqueren die B 16 und fahren weiter zur sehenswerten, 19011914 errichteten Lourdesgrotte mit Kreuzweg, unserer ersten Zwischenstation. Der Weg führt weiter hinauf nach Wasserberg, der einzigen Streusiedlung im Landkreis Günzburg. 

Dann hinab nach Hasberg (bei gutem Wetter oft verbunden mit schönen Bergblicken), östlich der Mindel nach Norden, auf der Straße Hasberg-Kirchheim kurz rechts und gleich wieder links. Entlang der Mindel radeln wir weiter nach Norden. Links kommt Mindelzell in Sicht, das wir hinter uns lassen. Schließlich rechts Richtung Balzhausen. Vor der Hasel links und gleich wieder rechts zur um 1700 errichteten Blumenfeldkapelle, in der sich zahlreiche Votivtafeln befinden. Sehenswert ist der Kreuzweg des Ellzeer Künstlers Wolfgang Klein (2014) bei der Kapelle. 

Weiter Richtung Balzhausen, bei der ersten Abzweigung links zur Krumbacher Straße. Wieder links auf den Radweg bis zum Ensemble der Weiher südwestlich von Bayersried. Wir überqueren vorsichtig die Straße und rollen auf einem Weg zwischen den Weihern nach Norden zur Straße Ursberg-Burg. Hier links, über die Mindel und vor der kleinen Mindel rechts auf einen Weg. Nach Norden und dann links über einen Brücke sozusagen "mitten hinein" in das große Areal des Dominikus-Ringeisen-Werks. 

1125 wurde das Kloster von Prämonstratensern gegründet. 1884 erwarb Dominikus Ringeisen (1835 bis 1904), Benefiziat in Kaufbeuren, das ehemalige Kloster. Er schuf ein Lebenswerk, das zur Keimzelle für die größte Hilfseinrichtung für Menschen mit Behinderung in Süddeutschland wurde (Dominikus-Ringeisen-Werk).

Im Innenraum der Kirche blicken wir auf die Romanische Kreuzigungsgruppe. Das um 1200/1230 geschaffene Kunstwerk (der Name des Künstlers ist wie bei vielen hochmittelalterlichen Werken nicht bekannt) gilt als eines der bedeutendsten in der Region. 

Vor der Kirche befindet sich das 2004 geschaffene Denkmal für die Opfer der sogenannten Euthanasie und für die Ursberger Gefallenen. 379 Menschen mit Behinderung aus der Ursberger Einrichtung wurde von den Nazis umgebracht. Das Wort Euthanasie wurde dafür zum schrecklichen Synonym. Das Denkmal wurde 2004 vom Augsburger Steinbildhauer Alfred Görig geschaffen. Gedacht wird hier auch der Gefallenen, Toten und Vermissten der beiden Weltkriege. Im Dominikus-Ringeisen-Werk werden rund 5000 Menschen von etwa 4600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. 

Zum Finale gibt es mit der Grabstätte von Dominikus-Ringeisen auf dem Klosterfriedhof noch einen besonderes Highlight. Sieger Köder aus Wasseralfingen/Aalen (1925 bis 2015) hat 2004 zum 100. Todestag von Dominikus Ringeisen die Fenster künstlerisch gestaltet. Beeindruckend ist die Farbenpracht dieser herausragenden Arbeiten. 

Der Rückweg führt dann auf dem Radweg entlang der B 300 über Edenhausen zurück nach Krumbach. Am Wegesrand liegt das Krumbad, das mit seinen legendären Ursprüngen im Jahr 1390 als ältestes Heilbad in Bayertisch-Schwaben gilt. Beliebt  bei Wanderern und Radlern ist an warmen Tagen eine "Kneipp-Runde" im Innenhof des Krumbads. 

Bei der Runde gibt es jede Menge Einkehrmöglichkeiten in Aletshausen, Balzhausen, Ursberg, im Krumbad und natürlich auch in Krumbach. 

Besondere Sicherheitsvorkehrungen sind bei dieser Runde nicht zu beachten.

Mit Blick auf die vielen Feld-  und Waldwege bei der Tour ist eine grobstolligere Bereifung empfehlenswert.
Die künstlerisch geradezu spektakulär gestaltete Grabstätte von Dominikus Ringeisen (1835 bis 1904) ist vielen Menschen offensichtlich unbekannt. Der "Künstlerpfarrer" Sieger Köder (1925 bis 2015) hat hier mit der farbenprächtigen Gestaltung der Fenster mit Motiven aus der Bibel ein beeindruckendes Werk geschaffen, für dessen Besichtigung man sich Zeit nehmen sollte. 
Von der B 300 Richtung Memmingen nach links in die Südstraße einbiegen. Dann nach rechts in die Mindelheimer Straße zum Ausgangspunkt der Tour. Die Tour kann bequem aber natürlich auch an einem anderen Punkt in Krumbach gestartet werden. 

Im Bereich der Mindelheimer Straße ist dies im Regelfall problemlos möglich.

Im Krumbacher Norden befindet sich der Bahnhof. In der Nähe des Schul- und Sportzentrums eine Bahnhaltestelle. Auch von dort kann problemlos in die Runde "eingestiegen" werden.

Der Pfarrer, der zum großen Künstler wurde: So kann man das Leben von Sieger Köder (1925 bis 2015, 2004 der Gestalter des Ringeisen-Grabmals) mit wenigen Worten umschreiben. Ein lesenswertes Buch dazu:

Eckard Scheiderer, Hermann Sorg: Auf den Spuren der Kunst von Sieger Köder im Ostalbkreis. Schwabenverlag, 2000, ISBN 3-7966-0984-8.

Landesamt für Vermessung und Geoinformation, UK 50-31, Ulm/Neu-Ulm/Günzburg, Maßstab 1:50.000. 
Die GPS-Daten zum Herunterladen und Nachradeln gibt es auch beim bekannten Tourenportal Komoot:

https://www.komoot.com/de-de/tour/2137139534

Umfassende Infos zum Dominikus-Ringeisen-Werk gibt es auf dieser Seite:

https://drw.de/?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMIirTBgqbDjAMVKrGDBx0ArBk9EAAYASAAEgLvMPD_BwE



Krumbach, Mindelheimer Straße

Krumbach, Mindelheimer Straße

Baden
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Familienfreundlich
Kulturell interessant
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Autor

Peter Bauer

Organisation

Stadt Krumbach